ERNÄHRUNG
Die Ernährung spielt bei der Hundehaltung eine äußerst wichtige Rolle. Vielleicht sogar
mehr noch, als die Ausbildung selbst. Denn falls entscheidende Vitamine und Mineralien im
Futter unseres Dobermanns fehlen, so sei dahingestellt, ob wir dann noch die volle Leistung
von ihm erwarten können. Im allgemeinen benötigt ein normal veranlagter, durchschnittlich
beanspruchter ausgewachsener Dobermann täglich eine Futtermenge von etwa 500 g Fleisch mit
125 g Flocken. Exakt den gleichen Nährwert stellen auch 800 g Dosen-Vollnahrung oder 400 g
Trockenfutter dar. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass jeder Hund individuell verschieden
ist; also auch was die Ernährung betrifft. Es gibt sowohl gute, als auch schlechte Futterverwerter.
Dementsprechend benötigt das eine Tier mehr, das andere wiederum weniger Futter. D.h. wenn wir
merken, dass unsere Dobermann langsam in seinen Rundungen eher einem Rottweiler, als einem
Dobermann gleicht, so sollten wir uns nicht scheuen die "Notbremse" zu ziehen, und unseren
Hund in Zukunft nicht mehr so zu verwöhnen (besonders was das Leckerle nebenbei betrifft !!!).
Dennoch kann man davon ausgehen, dass man bei einem gesunden, gut ernährten Dobermann die
Rippenwölbungen fühlen, aber nicht sehen sollte. Demnach kann man in etwa erahnen, ob etwas
Futter zugelegt oder abgezogen werden sollte.
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Ernährung des Junghundes:
Da Junghunde die tägliche Futtermenge nicht auf einmal aufnehmen können, da
der Magen sonst überladen wird, müssen wir die Mahlzeiten so legen, dass der
Hund mehrmals am Tag die Chance hat, einen Happen zu sich zu nehmen.
In der Regel gibt der Züchter den Käufern seines Welpen einen Futterplan für
die erste Zeit mit nach Hause. Es ist äußerst ratsam sich anfangs exakt daran
zu halten. Dies erleichtert dem Welpen die Eingewöhnung, und auch Verdauungsstörungen
werden so vermieden. Bis zum Abschluss des Zahnwechsels im Alter von circa 6 Monaten
erhält der Junghund drei bis vier, später bis zum Abschluss des Wachstums mit etwa
zweieinhalb Jahren zwei Mahlzeiten täglich. Zunächst darf unser Junghund ruhigen
Gewissens noch etwas "Babyspeck" haben. Dies hilft ihm Krankheiten besser zu
überstehen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass Mangelernährung in der
Jugend ein kaum mehr gutzumachender Fehler ist. Dem Hund wird somit die Chance auf
ein gesundes Wachstum genommen.
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Ernährung des erwachsenen Hundes:
Der erwachsene Dobermann sollte, je nach Veranlagung, täglich ein bis zwei
Mahlzeiten erhalten. Wichtig hierbei sind regelmäßige, feste Futterzeiten.
Ob diese morgens, mittags oder abends erfolgen, ist dabei zweitrangig.
Allerdings ist darauf zu achten, dass der Hund nach dem Fressen ruht, also
nicht herumrennt oder tobt. Durch dieses Verhalten könnte es nämlich
unweigerlich zu einer gefürchteten Magendrehung kommen, die in den meisten
Fällen unweigerlich zum Tode unseres Vierbeiners führen kann.
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Fertignahrung:
Man findet heutzutage ein umfassendes Angebot an Fertigfutter, entweder Mischfutter
(Flocken mit Gemüse und/oder Fleisch) in Beuteln oder Pellets, denen unter
Hitzeeinwirkung Wasser entzogen wurde (Pressfutter). Da sich die verschiedenen
Marken hinsichtlich der Qualität beträchtlich voneinander unterscheiden, sollte man
immer verschiedene Produkte ausprobieren, um herauszufinden, was dem eigenen Hund am
besten schmeckt und bekommt. Wichtig bei dieser Art der Ernährung ist, dass man das
Futter mit heißem Wasser oder besser noch einer klaren Fleischbrühe einweicht. Dabei
sollte man darauf achten, dass die Mahlzeit eher weicher, als zu hart dargereicht wird.
Das Futter wird leichter verdaulich und die Gefahr einer Magendrehung, die oft durch
trockenes Futter begünstigt wird, reduziert. Unter Hitzeeinwirkung produzierte Pellets
sind den mit Fleischmehl erzeugten Produkten überlegen, da hier das Risiko einer
Futtergärung durch ungenügende Feuchtigkeitsaufnahme des Fleischmehls verringert wird.
Fertigfutter ist äußerst bequem zu füttern, und bietet dem Hund eine ausgewogene
Ernährung, da es genau auf die Bedürfnisse des Tieres angepasst ist. Es enthält neben
Proteinen und Kohlenhydraten auch Fette und Öle, sowie Vitamine, Mineralstoffe und
Spurenelemente, die der Körper unseres Dobermanns benötigt. Zusätzliche Vitaminpräparate
zu füttern wäre nicht nur Geldverschwendung, sondern würde unserem Tier auch noch schaden.
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Dosennahrung:
Heute gibt es ein breites Dosenfutterangebot für Hunde. Auch hier kann man große Unterschiede
in Preis und Qualität finden. Man sollte stets bei einer bekannten oder zuverlässig empfohlenen
Marke bleiben, da viele Dobermänner einen empfindlichen Magen haben, der bei Büchsennahrung
Durchfall entwickeln kann. Im allgemeinen kann man sagen, dass reine Dosennahrung für den
Dobermann nicht angemessen ist. Man sollte besser auf Fertignahrung umstellen, oder die
Mahlzeiten selbst zubereiten. Aber bedenke: Gekochtes enthält kaum mehr Vitamine !!! Daher
sollte man bei dieser Variante, Absprache mit dem Tierarzt halten, inwiefern Vitaminpräparate
hinzugefüttert werden sollten. Otto Göller selbst will die Abstammung des Dobermanns mehr auf
die Vorfahren des deutschen Schäferhundes, kurzhaariger Jagdhunde, deutscher glatthaariger
Pinscher und blauer Doggen zurückführen. Dr. Dorn, der bekannte Autor des Standardwerkes
"Hund und Umwelt, aufgezeigt am Dobermann" widerspricht Göllers These mit der Einkreuzung
von Doggenblut. Seinen Widerspruch begründet Dorn mit Größenunterschieden zwischen den
beiden Rassen. Auch die Blaufärbung des Haarkleides, die wir überwiegend nur bei Doggen und
in geringer Zahl bei unseren Dobermännern finden läßt er nicht als Indiz gelten. Dorn kommt
vielmehr auf Grund seiner Studien und letztlich auch der Überlieferungen jener "Apoldaer
Frühzüchter" - wie von Göller eingangs erwähnt - zu dem Schluß, daß die sogenannten
"Fleischerhunde" die bedeutenden Rolle bei der Bildung der Dobermannrasse spielten.
Dorn sieht diese Hunde unter den damaligen Verhältnissen schon als eine relativ durchgezüchtete
Rasse an. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die ausdrückliche Aussage von Göller,
daß bis zur Jahrhundertwende die immer wieder vermutete Einkreuzung des Black-and-Tan Terriers
nicht stattgefunden hat. Er begründet dies mit der Aussage, daß jene englische Rasse erst Ende
der Neunziger Jahre im Apoldaer Raum bekannt wurde.
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