"MILCHEN" - SORGENKIND
07. April 1994
Mit dem Fressen haperte es sehr. Jamila, wie wir sie nun letztendlich genannt haben,
ist eine sehr schlechte Fresserin. Kaum hatten wir ein Futter gefunden, von dem wir
glaubten, dass es ihr schmecken könnte, hat sie auch schon wieder das Mäckeln angefangen.
Wir hatten, glaube ich, so ziemlich alle Futtersorten durch. Irgendwann haben wir es dann
doch geschafft, dass sie länger bei einer Futtervariante blieb.
Allerdings glaube ich, dass sie uns schon damals voll im Griff hatte, denn wenn sie
schlecht oder gar nicht fraß, dann sind wir darauf übergegangen sie mit der Hand zu
füttern, da wir dachten, dass uns das kleine dürre Hündchen sonst verhungert. Freilich
schmeckt es aus der Hand auch besser; vor allem weil die Menschen dann ganz nah bei
einem bleiben.
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Ja ja, sie war schon damals sehr gerissen, und wusste genau wie sie einen "um den Finger
wickeln" konnte. Irgendwann habe ich das auch endlich erkannt, und mein Verhalten ihr
gegenüber umgestellt. Ich habe nicht mehr alles so ernst genommen, und genau herausgefunden,
was sie im nächsten Moment plant. Meine Eltern allerdings sind aus dem "Welpenstatus" noch
immer nicht herausgewachsen. Und drum macht sie mit ihnen was sie will. Ab und an versuchen
sie zwar konsequent zu sein, aber das hält meist nicht lange an. Es heißt dann immer, dass
es doch meine Hunde sind, und sie wollen sich nicht in deren Erziehung einmischen.
Paperlapap ... jeder ist mitverantwortlich! Und so bestreite ich Tag für Tag meinen Kampf
gegen die elterliche Inkonsequenz gegenüber meinen "Kinder".
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