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oder

IN STILLER ERINNERUNG


Alles begann damit, dass wir in ein Häuschen am Rande unserer Stadt umzogen. Das war im Sommer 1993.

Nungut; ich hatte mir ja schon immer einen Hund gewünscht. Einen Grossen selbstverständlich. Die Kleineren fand ich zwar schon immer süß, aber man kann nicht sehr viel mit ihnen anfangen, wie ich finde; sportmäßig meine ich.

Unser Kater "Schnurri" 1992
Also hatte ich die Qual der Wahl. Meine Favoriten: Collie (tricolor), Dobermann, Rhodesian Ridgeback.

Ridgebacks fallen leider unter die Rubrik "Kampfhunde". Eine Hundesteuer jährlich von 720 DM, wie sie in unseren Gefillten erhoben wurde, konnte und vor allem wollte ich mir nicht leisten, da ich an den sogenannten "Kampfunden" überhaupt nichts "Kämpfendes" finden konnte.

Collies sind zwar schön und gut, aber das lange Fell ... na ja. Und dann sah ich diesen Dobermann auf der CACIB. Er war noch ziemlich jung damals. Wie sich herausstellte sollte er später der Vater von Lando werden. Ich fand ihn ja so "göttlich" damals. Ich schätze ich habe mein ganzes Umfeld gegen mich aufgebracht, denn ich redete von nichts anderem mehr.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch einen Kater, der schon über 9 Jahre bei uns lebte. Er sollte nun auch mit uns in das neue Haus umsiedeln. Nur leider wurde er sterbenskrank. Von heute auf morgen. Er bekam Nierentumore. Nichts half mehr. Beide Nieren waren völlig zerfressen vom Krebs. Der 11. Oktober 1993 sollte der schlimmste Tag in meinem Leben werden. "Schnurri" kam zum Tierarzt für die Operation, da er mit einer Niere ja noch hätte weiterleben können. Aber die Tierärztin belehrte uns eines besseren ... sie sagte uns, dass er qualvoll an seinem Leiden eingehen würde. Schweren Herzens entschieden wir uns Abschied von ihm zu nehmen, denn solch einen grausamen Tod hatte er nicht verdient.

Er wurde im Garten des neuen Heims begraben. In einer Holzkiste mit seiner Decke und seinem Spielzeug. Ich hätte nie gedacht, dass es mich so sehr mitnehmen würde. Aber immer wenn ich abends aus dem Fenster auf sein Grab sah, konnte ich die Tränen nicht mehr verbergen.

Das ging ein halbes Jahr so. Dann konnte es meine Mutter nicht mehr ertragen, mich so leiden zu sehen, und stimmte dem Kauf eines Hundes zu. Mein Vater war vehement dagegen. Er hätte es nicht noch einmal ertragen, dass ein Tier stirbt.
 
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